Das Grab des verstorbenen italienischen Kommunistenchefs Enrico Berlinguer (1922-1984) ist in Rom erneut geschändet worden.
Enrico Berlinguer
Auf einem Bild vom 02. Oktober 1979 sieht man den ehemaligen Führer der Kommunistischen Partei Italiens, Enrico Berlinguer (rechts), mit Alvaro Cunhal aus Portugal. - keystone

Auf einem Friedhof in Rom ist das Grab des italienischen Kommunistenchefs Enrico Berlinguer (1922-1984) geschändet worden – nach Angaben der Familie vom Montag zum zweiten Mal binnen weniger Wochen. Die Tat wurde über die Parteigrenzen hinweg verurteilt. Berlinguer gehörte zu den prägenden Figuren der italienischen Nachkriegspolitik. Mit seinem «Eurokommunismus» gelang es ihm, die Kommunistische Partei (PCI) zur zweitstärksten Partei des Landes zu machen. Bei der Parlamentswahl 1976 holte er als Generalsekretär deren historisch bestes Ergebnis von annähernd 34 Prozent. Sein Einfluss reichte weit über Italiens Grenzen hinaus.

Nach Angaben der Tochter Bianca Berlinguer wurden auf dem Grab von einem oder mehreren Unbekannten mehrere Vasen zertrümmert und Blumen zertrampelt. Die Journalistin sprach von einem «beschämenden Akt». Berlinguer starb im Juni 1984 an den Folgen eines Schlaganfalls. Zum 40. Jahrestag seines Todes wird derzeit in Büchern, Artikeln und auch Ausstellungen an ihn erinnert.

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